Neue Technologien 27.9.2021

Neueste Trends: Digitale Technologien – Das sollten Handwerker wissen um Kund:innen nachhaltig zufrieden zu stellen

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Digital gut aufgestellt zu sein ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal für Endverbraucher. Ob und in welcher Weise ein Handwerksbetrieb mit digitalen Technologien arbeitet, ist nicht nur ein kommunikativer Faktor, der auf die technologische Fortschrittlichkeit verweist, sondern für Kund:innen im Zweifelsfall auch ausschlaggebend bei der Wahl ihres Handwerks-Betriebs. Die Relevanz digitaler Technologien steigt merklich, weshalb es sich für Handwerker lohnen kann, einen genaueren Blick auf diesbezügliche Wünsche und Forderungen zu werfen.

“Digitale Technologien, die auf Hardware, Software und Netzwerken beruhen, sind eine so grundlegende technische, wirtschaftliche und soziale Herausforderung des 21. Jahrhunderts, dass inzwischen von einer digitalen Revolution und einem zweiten Maschinenzeitalter die Rede ist”, so ist es im Gabler Wirtschaftslexikon nachzulesen. Im folgenden werten wir die wichtigsten Erkenntnisse unseres Digitalisierungsbarometers zu diesem Thema aus – befragt wurden hierbei 1000 Besitzer:innen von Wohneigentum.

„Digitale Technologien, die auf Hardware, Software und Netzwerken beruhen, sind eine so grundlegende technische, wirtschaftliche und soziale Herausforderung des 21. Jahrhunderts, dass inzwischen von einer digitalen Revolution und einem zweiten Maschinenzeitalter die Rede ist.“

Welche digitalen Technologien bewerten Kund:innen als relevant? 

Bei der Beauftragung eines Handwerksbetriebs sind besonders die bereits bekannteren Technologien gefragt. An oberster Stelle steht der Einsatz von Sensoren, den 59 % aller befragten Besitzer:innen von Wohneigentum fast schon als Selbstverständlichkeit empfinden. Sensoren werden vor allem in der SHK-, der Elektrotechnik- sowie der Dachdecker-Branche benutzt. Beispielsweise kann damit der Feuchtigkeits-Anteil in einer Wand gemessen werden. Betriebe können wirtschaftlicher arbeiten, Ressourcen gezielter eingesetzt werden: Wenn der SHK-Handwerker weiß, wann der benötigte Trocknungsgrad erreicht ist, lässt sich die gesamte Baustelle besser vorab planen. 

Ganze 52 % halten es für gewinnbringend, wenn Handwerksbetriebe mit 3D-Visualisierungen arbeiten, um zu geplanten Projekten bildliche Referenzen liefern zu können. Ein Beispiel wäre der Entwurf eines Badezimmers. Dieser ist in einer dreidimensionalen Vorschau um einiges aussagekräftiger und schafft für Bewohner:innen ein erstes Raumgefühl, das sie bei ihren Entscheidungen unterstützt.

Ebenfalls als wichtig erachtet wird von 49 % der Eigentumsbesitzer:innen die Nutzung von Drohnen. Durch ihren Einsatz können sich Handwerker einen schnellen Überblick über Gebäude und Baustellen verschaffen. Die Ermittlung von Dachschäden erfolgt beispielsweise deutlich bequemer, denn anstelle eines aufzubauenden Gerüsts lässt sich eine Drohne binnen weniger Minuten entspannt vom Boden aus bedienen.

Weniger wichtig finden Kund:innen bislang den Einsatz von 3D-Druckern (39 %), wobei dem Thema der künstlichen Intelligenz (35 %) mit Abstand (noch) am wenigsten Relevanz zugesprochen wird. Arbeitserleichterungen bringen allerdings auch diese Technologien für Handwerk und Kund:innen mit sich. Fehlteile und individuelle Anfertigungen für Reparaturen, die zeitnah benötigt werden, lassen sich durch 3D-Drucken effizient herstellen. Und auch die künstliche Intelligenz bietet immense Vorteile: Berechnungen zu Energieeffizienz oder Tageslichtnutzung erfolgen automatisiert und bieten neue Planungsmöglichkeiten.

Generell gelten Technologien für den Großteil der Befragten als bedeutend, wenn sie in ihrem funktionalen Nutzen einfach und direkt nachvollziehbar sind.

Foto: unsplash, John Schnobrich

Welche Kundschaft sprechen digitalisierte Technologien an? 

Bei den Interessierten handelt es sich mehrheitlich um die jüngere Generation, die unter 40- Jährigen. Für künstliche Intelligenz steigt das Interesse erst ab einem Haushaltsnettoeinkommen von mindestens 4.000 €. Die finanziellen Mittel der Kundschaft entscheiden generell maßgeblich darüber, wie groß ihr Interesse an digitalen Technologien ist. Dies gilt für alle erfragten Bereiche; durchschnittlich schreiben Geringverdienende der Digitalisierung und Smart Homes weniger Relevanz zu als Menschen höheren Einkommens. Worauf ebenfalls ein Augenmerk gelegt werden muss, sind die soziodemografischen Unterschiede, die es in der Bewertung neuer Technologien gibt. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass das Interesse an Digitalisierung im städtischen Raum deutlich größer ist als auf dem Land. 

Steigende Nachfrage an Smart-Home-Systemen 

Die Wohn- und Lebensqualität, sowie die Sicherheit und Energieeffizienz zu erhöhen, davon träumen die meisten. Sich diesem Ziel mithilfe vernetzter, automatisierter Geräte zu nähern, klingt seit einigen Jahren für immer mehr Endkund:innen äußerst vielsprechend. Mittlerweile bekunden 44 % aller Befragten ein prinzipielles Interesse an Smart Homes. 

Anwendungsbereiche, die hierbei als relevant erachtet werden, sind Heizungssysteme (68 %), Stromverbrauch (65 %), Überwachungstechnik (59 %), Jalousien- und Rollladen (55 %) und die Steuerung von Türen (46 %). Neben einem zusätzlichen Komfort bedeuten diese Systeme für Menschen, die durch Krankheit oder Behinderung körperlich eingeschränkt sind, auch eine Rückgewinnung ihrer Selbstständigkeit.

Die Steuerung der Smart Home Systeme ermöglicht unterschiedliche Verknüpfungsmöglichkeiten, je nach Wunsch und Bedarf können verschiedene Bereiche des Hauses miteinander vernetzt werden. Sie lassen sich einfach auf die Bedürfnisse jeden Einzelnen anpassen. Wichtig ist für Kund:innen also die enge Zusammenarbeit mit Handwerksbetrieben, die sie bei der Wahl und im Ausbau ihres Systems unterstützen und ihnen beratend bei Seite stehen.

Was die privaten Nutzungsdaten anbelangt – welche für digitalisierte Technologien wie Smart Homes benötigt werden –, zeichnet sich bei den Endkund:innen eine hohe Sensibilität ab. Über Dreiviertel wünschen sich, eigenen Zugriff auf die Daten zu haben. Der Rest teilt sich in zwei Gruppen; eine, die ihre Daten lieber dem Handwerker anvertraut und eine, die den Hersteller bevorzugt. Mit zunehmendem Alter der Kund:innen wird das Vertrauen bezüglich der Nutzungs- und Verbrauchsdaten den Handwerksbetrieben stärker zugesprochen als den Herstellern. 

Fazit: Digitale Technologien erleichtern das Handwerk

Die Zahlen sprechen für sich; Kund:innen bewerten eine breitere Nutzung digitaler Technologien, die zur Unterstützung des Handwerks beiträgt, größtenteils als positiv. Denn dies führt auf beiden Seiten zu Kostenersparnissen. Handwerksbetriebe, die digitalisierten Technologien stärkere Aufmerksamkeit schenken, gewinnen durch ihre technische Fortschrittlichkeit nicht nur eine große Anzahl an Kund:innen für sich; sie erleichtern sich auch selbst den Alltag. Denn digitalisierte Technologien können dabei helfen, Zeit und Energie zu sparen. Außerdem führen sie durch das Erzielen optimaler Ergebnisse zu einer gesteigerten Kundenzufriedenheit und positivem Feedback – welches sich natürlich auch in den Bewertungen widerspiegelt!

Quellen

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